Die traditionelle Baumpflanzung auf der
LIGNAplus am 28. Mai 2003
Das hat schon Tradition: Die Baumpflanzung während der LIGNAplus, der Weltmesse für die Forst- und Holzwirtschaft. Am Mittwoch, 28. Mai 2003, um 14.00 Uhr, schwingen der Ausstellerbeirat der LIGNAplus sowie die Veranstalter, der Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA e.V., Frankfurt/Main, und die Deutsche Messe AG, Hannover, gemeinsam die Spaten und pflanzen den „Baum des Jahres 2003“ – die Schwarzerle (lat. Alnus glutinosa L.).
Nach einer Rundfahrt mit einem Pferdegespann über das gesamte Ausstellungsgelände wird die Schwarzerle, die ihren Namen ihrer schwärzÂlichen Borke verdankt, am nördlichen Teil des „EXPO-Erdgartens“ gesetzt und mit einem frisch gezapften Pils vom Fass „begossen“.
Seit 1989 macht das Berliner Kuratorium „Baum des Jahres“ mit seiner Wahl auf vom Aussterben bedrohte Bäume aufmerksam. Ãœber 20 NaturÂschutz- und Umweltverbände haben sich in diesem Kuratorium zusammengefunden und rufen mit ihrer Aktion zum bewussteren Umgang mit den heimischen Baumarten auf. Mit der Wahl der Schwarzerle zum „Baum des Jahres 2003“ rückt ein Baum ins Rampenlicht, der zunehÂmend aus der Landschaft verdrängt wird, da seine traditionellen NaturÂstandorte, die Sümpfe und Auen, immer weiter zurückgehen oder verÂnichtet werden.
Die Schwarzerle besitzt wie keine andere heimische Baumart die Fähigkeit, nasse Standorte zu besiedeln. Ãœber ein Belüftungssystem versorgt sie nicht nur ihre eigenen Wurzeln mit Luft, sondern auch das umlieÂgende Erdreich. Eine Fähigkeit, die an den nassen bis überschwemmten Standorten der Schwarzerle, wie Flachmooren und Bachufern, äußerst nützlich ist. So bildet die Schwarzerle die natürliche Nässegrenze des Waldes. Die Erle erträgt aber nicht nur Dauernässe, sie hat andererseits auch sehr hohe Ansprüche an die eigene Wasserversorgung. Daher gilt sie als die Baumart mit der höchsten Verdunstungsrate, höher als Birke oder Weide. Mit diesen Eigenschaften ist die Schwarzerle eine typische Pionierbaumart auf nassen Standorten.
Weiterhin bietet sie Lebensraum für über 150 Insektenarten, davon alÂlein 75 Schmetterlingsarten, sowie mehrere Dutzend Vogel- und über 70 Großpilzarten. In Deutschland finden sich größere zusammenhängende Bestände nur noch in der nordostdeutschen Tiefebene, zum Beispiel im Spreewald südlich von Berlin.
Die Schwarzerle liefert ein weiches Holz, das mäßig schwindet und sich gut verarbeiten und trocknen lässt. Als Massivholz wird es in der Kunst- und Möbeltischlerei eingesetzt. Da es eine sehr feine Zeichnung aufweist und sich zudem gut färben und beizen lässt, wird es auch häufig zu FurÂnieren verarbeitet
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